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Zukunftsaussichten
Wirtschaftsprüfer arbeitet lächelnd an seiner Karriere.

Wirtschaftsprüfer*in
Zukunft

Zukunftsaussichten in der Wirtschaftsprüfung

Wer sich für die Berufswahl Wirtschaftsprüfung entscheidet, der entscheidet sich für eine nahezu krisenfeste Branche. Denn auch in Zukunft, egal ob in Krisen- oder Wachstumszeiten, müssen große Unternehmen ihre Bilanzen von Wirtschaftsprüfer*innen durchleuchten und testieren lassen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Einsatzfelder, denn Wirtschaftsprüfer*innen sind nicht nur in der Prüfung, sondern auch bei der Steuerberatung, als Gutachter*innen und auch Unternehmensberater*innen gefragt. Vor allem den Bereich der Unternehmensberatung (oftmals „Advisory“ genannt) haben viele WP-Gesellschaften in den letzten Jahren stark ausgebaut, wodurch sich neue Tätigkeitsfelder ergeben haben.

Zudem besteht nach einigen Jahren Berufserfahrung in der Wirtschaftsprüfung die Möglichkeit, auf die andere Seite, also in die Industrie, die Finanzbranche oder zu zahlreichen weiteren Unternehmen zu wechseln. Aber trotz der insgesamt guten Zukunftsaussichten für Hochschulabsolvent*innen und angehende Wirtschaftsprüfer*innen gibt es auch einige Entwicklungen, die die Stimmung trüben. Im Folgenden wird ein Überblick über die diversen Zukunftsaussichten gegeben.

Zukunftsaussichten innerhalb der Wirtschaftsprüfung

Die gute Nachricht vorweg: Auch die Wirtschaftskrisen in den letzten Jahren haben die Nachfrage bei den Steuerberater*innen und Wirtschaftsprüfer*innen nicht geschmälert. Dies liegt zum Beispiel an den sich ändernden Rahmenbedingungen und Erwartungen von Unternehmen und Anteilseignern. So reicht es für börsennotierte Aktiengesellschaften schon länger nicht mehr aus, nur jährlich über die Umsatzzahlen zu berichten. Heutzutage nehmen die Unternehmen beispielsweise im Rahmen von Analystenkonferenzen in regelmäßigen zeitlichen Abständen Stellung zum Geschäftsverlauf und insbesondere zu den Aussichten. Die finanzielle Berichterstattung erfolgt in diesen Fällen halb- oder sogar vierteljährlich. Dementsprechend häufig sind auch Wirtschaftsprüfer*innen im Einsatz, um die Zahlen zu überprüfen.

Zudem wird der Job immer facettenreicher. Wirtschaftsprüfung umfasst neben den gesetzlich vorgeschriebenen Testaten zum Jahresabschluss auch die Prüfung von Gründungen, Übernahmen und Unternehmensverkäufen, von Sanierungen und Börsengängen. Auch die Korruptionsbekämpfung in Unternehmen ist ein echter Wachstumsmarkt für Wirtschaftsprüfer*innen.

Trotz dieser zahlreichen positiven zukünftigen Entwicklungschancen gibt es aber auch einige dunklere Wolken am ansonsten so strahlenden Himmel der Wirtschaftsprüfung. In der Branche tobt seit einiger Zeit ein harter Preiskampf. Vor allem dadurch, dass die zu prüfenden Unternehmen ihre Aufträge immer öfter ausschreiben, buhlen mehr Wirtschaftsprüfungsgesellschaften mit niedrigeren Preisen um das entsprechende Mandat. Hinzu kommt, dass die Großkunden, die ihre Aufträge noch nicht ausschreiben, erkannt haben, wie sehr die Wirtschaftsprüfer*innen von ihnen abhängen. Keine der Gesellschaften will diese Mandate verlieren, denn sie machen sich natürlich gut in der Firmenbroschüre und sind positiv fürs Image. So lässt sich seitens der Unternehmen der Preis drücken und in der Folge schrumpfen die zu erzielenden Stundenlöhne. Um dieser Entwicklung zu begegnen, wenden sich viele WP-Gesellschaften dem Mittelstand zu und erweitern ihr Geschäft wie oben beschrieben um beratende Tätigkeiten. Jedoch: Die Gehaltsaussichten von Wirtschaftsprüfer*innen gelten nach wie vor als sehr gut.

Dennoch steht es um die Chancen für Berufseinsteiger*innen und angehende Wirtschaftsprüfer*innen nicht allzu schlecht, denn die ständigen Veränderungen der Gesetzgebung und der Rechtsprechung, die Weiterentwicklung der Informationstechnologien und die Anwendung internationaler Regeln der Rechnungslegung führen dazu, dass sich der Beruf auch zukünftig als Wachstumsmarkt darstellt.

Zukunftsaussichten außerhalb der Wirtschaftsprüfung

Nicht nur innerhalb der verschiedenen WP-Gesellschaften gibt es zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Durch den engen Kontakt zum Kunden sind Jobangebote für Wirtschaftsprüfer*innen keine Seltenheit. Und das gilt nicht nur für die oberen Manager*innen und Partner*innen. Dass auch Prüfungsassistent*innen von ihren Vor-Ort-Einsätzen beim Kunden in regelmäßigen Abständen mit Jobangeboten in der Tasche nach Hause kommen, ist Branchenkennern zufolge keine Seltenheit.

Der Berufseinstieg in der Wirtschaftsprüfung kann also auch als Karrieresprungbrett in mittelständische Unternehmen und Konzerne oder auch zu Unternehmensberatungen genutzt werden. Des Weiteren ist die Selbständigkeit eine Option. Durch das breite Netzwerk, welches man sich bei den entsprechenden Mandaten aufbauen kann sowie das enorme Know-how im Finanzbereich (verbunden meistens auch noch mit einem vorhergehenden wirtschaftswissenschaftlichen Studium) haben Beschäftigte aus Wirtschaftsprüfungsgesellschaften eine sehr gute Grundlage für den Aufbau eines eigenen Unternehmens.

Fazit

Ob innerhalb oder außerhalb einer WP-Gesellschaft – die Karriere in der Wirtschaftsprüfung bietet gute Zukunftsaussichten. Natürlich wird einem hier, wie in vielen anderen Berufsfeldern auch, nichts geschenkt. Durch den Preiskampf in der Branche sowie sich verändernde politische Regeln wird der Nachwuchshunger der Wirtschaftsprüfungsgesellschaften nicht dauerhaft so hoch bleiben wie bisher, aber dennoch werden Studierende und Absolvent*innen mit sehr guten Noten auch in Zukunft von den Firmen umworben. Und wer im Job hohen Einsatz, Gedankenschnelligkeit und ein entsprechendes Auftreten vorweisen kann, dem stehen viele Stufen auf der Karriereleiter offen.

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