Wirtschaftsprüferexamen Voraussetzungen und Kosten
Studium und Berufserfahrung
Ein besonderes Augenmerk bei der Anmeldung zum Wirtschaftsprüferexamen wird auf die Berufserfahrung gelegt. Wer ein akademisches Studium abgeschlossen hat, muss mindestens drei Jahre (bei einem Studium mit einer Regelstudienzeit von mindestens acht Semestern) bzw. vier Jahre (bei einer Regelstudienzeit von sieben oder weniger Semestern) praktische Erfahrungen in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nachweisen.
Die Gruppe der Akademiker*innen stellt 95% der Wirtschaftsprüfer*innen, aber immerhin 5% haben kein Studium abgeschlossen. In diesem Fall muss eine mindestens zehnjährige Tätigkeit bei Berufsangehörigen oder eine mindestens fünfjährige Berufsausübung als vereidigte*r Buchprüfer*in oder Steuerberater*in nachgewiesen werden, um zum Wirtschaftsprüferexamen zugelassen zu werden.
Persönliche Anforderungen
Unabhängig von der Berufserfahrung werden auch noch persönliche Anforderungen an die Kandidat*innen gestellt. Diese sind nicht unmittelbar für das Wirtschaftsprüferexamen zwingend, allerdings essentiell für die Bestellung zum*zur Wirtschaftsprüfer*in durch die Wirtschaftsprüferkammer. Die Voraussetzungen sind in §16 der Wirtschaftsprüferordnung geregelt und es zählen unter anderem dazu:
- der Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
- geordnete Vermögensverhältnisse
- gesundheitliche Eignung
- das Recht, öffentliche Ämter zu bekleiden
- berufspflichtkonformes Verhalten
Diese Eignungen bestätigt man per Unterschrift auf dem Antrag zur Bestellung zum*zur Wirtschaftsprüfer*in, den man bei der Wirtschaftsprüferkammer einreicht.
Kosten für das Wirtschaftsprüferexamen
Die obligatorischen Kosten für die Prüfung sind recht überschaubar. Bei der Anmeldung fällt eine Zulassungsgebühr von 500 Euro an, als Prüfungsgebühr müssen noch einmal 1.500 Euro gezahlt werden. Für das Wirtschaftsprüferexamen entstehen also Kosten in Höhe von 2.000 Euro, die auch von der Steuer abgezogen werden können.
Für viele angehende Wirtschaftsprüfer*innen sind dies allerdings nicht die einzigen Kosten, die auf dem Weg zum*zur Wirtschaftsprüfer*in entstehen. Viele nehmen zur Vorbereitung noch an speziellen Lehrgängen teil, deren Kosten teilweise auch im vierstelligen Bereich liegen. Dazu kommen noch Übungsmaterialien und Lehrbücher.
Kosten der Vorbereitungslehrgänge
Viele angehende Wirtschaftsprüfer*innen nutzen die Möglichkeit, einen Vorbereitungslehrgang auf das Wirtschaftsprüferexamen zu absolvieren. Dabei gibt es verschiedene Hochschulen und Akademien, die in unterschiedlichen Kursen und Seminaren auf die Anforderungen in der Wirtschaftsprüfer-Prüfung vorbereiten.
Von Klausurentraining über Steuerrecht-Kurse bis hin zu einem Kompakt- oder Crashkurs sind viele Angebote dabei. Im Gegensatz zum abschließenden Wirtschaftsprüferexamen kosten diese Vorbereitungslehrgänge allerdings in der Regel viel Geld. Dabei werden die Vorbereitungskurse je nach Anbieter nach den einzelnen Modulen abgerechnet. So können die Kosten zwischen 500 Euro und mehreren Tausend Euro schwanken.